Bodhidharma
Material zum Kurs
1. Termin - Überblick über den Kurs
Nach
Klärung der Herkunft des Leintuchs haben wir uns die Stationen unserer
zukünftigen Reise angeschaut. Ausgangspunkt ist Bodhidharma, der
"Begründer" des Chan (jap. Zen)-Buddhismus in China, und das
Lankavatara-Sutra. Bodhidharma hat das Lankavatara-Sutra seinem
Nachfolger Huike mit den Worten übergeben: Hier ist alles Wesentliche
drin. Doch bevor wir uns mit diesem Text befassen werden, klären wir,
welche buddhistischen Konzepte Bodhidharma aus Indien mitgebracht hat.
Dazu beginnen wir mit dem Pali-Kanon, gehen weiter zu wichtigen
Mahayana-Ansätzen (Madyamika und Yogacara), Konzepten (shunyata,
Buddha-Natur, alles ist miteinander verbunden, die Stellung der
Laien...), um dann bei Bodhidharma in China zu landen. Dort stellt sich
natürlich die Frage, welche "spirituellen Systeme" hat Bodhidharma in
China vorgefunden? Ein willkommener Anlass, dass wir uns mit dem
Daoismus und ein wenig mit Konfuzianismus beschäftigen werden. Von dort
arbeiten wir uns weiter bis zum 6. chinesischen Chan-Patriarchen Hui
Neng. Nach einen Abstecher bei Lin Chi (jap. Rinzai) geht es weiter
nach Japan, wo unser Schwerpunkt Bankei sein wird. Den Audiofile
(unedit) könnt ihr hier anhören. Die Übersicht könnt ihr hier anschauen: forward und backward.
2. Termin - Die Reise beginnt mit Hermeneutik
Bevor
wir uns mit buddhistischen Konzepten beschäftigen, finde ich es
wichtig, sich wieder daran zu erinnern, dass wir uns mit Sichtweisen
beschäftigen. Diese Sichtweisen sind bedingt durch unterschiedliche
Einflussfaktoren wie Biographie, buddhistische Training, buddhistische
Rezeptionsgeschichte entstanden. Daher ist es sinnvoll sich diese
Einflussfaktoren etwas genauer anzuschauen, um zu verstehen, wie unser
Bild des Buddhismus entstanden ist. Thema dieses Abends war die "Erste
Welle" der Buddhismusrezeption im Westen bzw. im deutschsprachigen
Raum. Wichtige Namen in diesem Zusammenhang sind Schopenhauer,
Blavatsky und Olcott, Neumann, Dahlke, Grimm und Nyanatiloka (Übersicht). Den Audiofile könnt ihr hier hören. Wer etwas zum Thema lesen möchte, kann in meiner Artikelserie in der Usachen & Wirkung störbern.
3. Termin - Bedingtes Entstehen unserer Konzepte
Jedes
Konzept, das wir uns von der Welt machen, ist nur ein bedingt
entstandenes Konzept (Interpretation) über Welt. Es bildet die Welt
aber nicht ab, sondern interpretiert bzw. repräsentiert sie. Auch
buddhistische Konzepte sind nichts anderes als Konzepte. An diesem
Abend haben wir uns die Zen-VertreterInnen der ersten Welle in Japan
und USA angesehen: Soyen Shaku, Sokai-an, Nyogen Senzaki, Ruth Fuller
Sasaki, Alan Watts, Gary Snyder, Robert Aitken, Philip Kapleau, Taisan
Maezumi, Benie Glassman, Shunryu Suzuki, Richard Baker, Vanja Palmers,
Thich Nhat Hanh, Joshu Sasaki und Genro Koudela. Die Übersicht findet ihr hier und den Audiofile (uncut) hier.
4. Termin - Die Zweite Welle
Thema
des Abends war die zweite Welle der Buddhismus-Rezeption im Westen. Die
Zweite Welle umfasst buddhistische LehrerInnen, die in den 60er und
70er Jahren nach Asien gegangen sind und dort bei anerkannten
buddhistischen Medititationslehrern ihre "Meditationsausbildung"
absolviert haben. Diese Generation umfasst Lehrer wie Joseph Goldstein,
Jack Kornfield, Sharon Salzberg, Ayya Khema, Bodhin Sensei, Matthieu
Ricard, John Reynold, James Low, Armin Akermann, Christine Longaker,
Keith Dowman, Fred von Almen, Genro Koudela. Die Übersicht findet ihr hier und den Audiofile (uncut) hier.
5. Termin -Thich Nhat Hanh
Thema
des heutigen Abends, war Thich Nhat Hanh und die Frage, unterrichtet er
Vietnamesischen Buddhismus (Zen-Buddhismus). Es scheint so, dass er
nicht so unterrichtet, wie es traditionell (?) in Vietnam üblich
war/ist. Dort zentriert sich die buddhistische Praxis um einen Tempel,
der hauptsächlich Rituale durchführt. Ausserdem haben wir uns die
bewegte Biographie Thich Nhat Hanh angeschaut. Den Audiofile (uncut) hier.
6. Termin - Mahasi Sayadaw und das Benennen
Thema
des heutigen Abends, war die Dekonstruktion unserer Sichtweise der Vipassana-Technik. Ausgehend von Mahasi Sayadaw und seiner Technik des Benennens -> Nyanaponika und seinem Buch "Geistestraining durch Achtsamkeit" -> Ayya Khema und weiter -> Ursula Lyon. Maßgeblich für unsere Interpretation von Buddhismus sind die vier edlen Wahrheit mit dem speziellen Fokus auf den achtfachen Pfad. Den Audiofile (uncut) könnt ihr hier hören.